HIN UND WIEDER GESCHIEHT ES, DASS SICH JEMAND SCHLAGARTIG DER TATSACHE BEWUSST WIRD, DASS ER DIE WELT NICHT SO ERLEBEN MUSS, WIE ES IHM ANERZOGEN WURDE. ALAN KEIGHLEY
Wenn Sie Bildungsangebote planen und durchführen, ob für Mädchen und Jungen, Frauen und Männer ist die Voraussetzung für eine gelungene Qualität des Unterrichts oder des Trainings, ob Sie Geschlechtsunterschiede kennen und bewusst wahrnehmen und in der methodisch-didaktischen Planung berücksichtigen.
Es fängt an bei der Methodenauswahl, geht weiter bei den Lernmaterialien und hat eine besondere Wirkung bei dem Trainer, der Lehrerin, dem Vortagenden, der Referentin oder dem Team, das vorne steht.
Die meisten Menschen, die schulen, trainieren oder unterrichten gehen davon aus, dass sie ihre Teilnehmenden alle gleich behandeln und dass dies gerecht sei und zur Gerechtigkeit führt. Dabei sind nie alle Personen in einer Gruppe gleich, und auch innerhalb einer Geschlechtergruppe bestehen enorme Unterschiede. Zudem belegen Untersuchungen, dass beispielsweise Jungen in der Schule viel mehr Aufmerksamkeit bekommen, Mädchen viel weniger. Auf der anderen Seite sind die Lerninhalte für Jungen weniger passend und attraktiv als die für Mädchen, vor allem in der Grundschule. Hier allen gerecht zu werden, ist nicht einfach.
Am besten verdeutlicht ein Cartoon, wie wichtig es ist, eben nicht alle gleich zu behandeln. Da stehen in einer Reihe ein Elefant, ein Goldfisch im Glas, ein Pudel, ein Affe, ein Seelöwe und ein Flamingo. Vor diesen Tieren steht ein Prüfer und er sagt: Die Prüfungsaufgabe lautet für Sie alle gleich: Klettern Sie auf den Baum!
Diese Anekdote veranschaulicht sehr gut, wie wichtig es ist, Unterschiedlichkeiten in der Didaktik wahrzunehmen. Denn Ungleiche gleich zu behandeln verstärkt die Unterschiede statt sie zu nivellieren.
Bei Gender Didaktik erhalten Sie Tipps, wie Sie die Unterschiede wahrnehmen und berücksichtigen, ohne neue Rollenstereotype zu erschaffen.