WENN SIE SEHEN MÖCHTEN, AUF WELCHE WEISE EIN LAND REGIERT WIRD, DANN BETRACHTEN SIE DEN ETAT DES LANDES UND WIE RESSOURCEN AN FRAUEN UND KINDER VERTEILT WERDEN. PREGS GOVENDER, SOUTH AFRICAN MP
Bei Haushalt und Haushaltspolitik geht es immer um die Gestaltung von Lebensbedingungen, Lebenslagen, um Entwicklungschancen für die Gemeinschaft, für die Einzelnen, für die menschliche Gesellschaft überhaupt.
Der Grundgedanke hierbei lautet: Es gibt keine geschlechtsneutrale Haushaltspolitik! Jeder (öffentliche) Haushalt hat geschlechtsspezifische Auswirkungen!
Ziel ist eine geschlechtergerechte Ressourcenverteilung.
Nach wie vor besonders klar wird dies anhand des schönen Beispiels der Sportförderung – fast überall in Deutschland fließen die meisten Mittel in diejenigen Sportbereiche, die hauptsächlich von Jungen und Männern ausgeübt werden, Angebote für Frauen kommen da zu kurz.
In dieser Art können sich alle Themen angeschaut werden: Warum wird in vielen Kindergärten immer nur für ähnliche Angebote Geld ausgegeben, sehr viel für Basteln, Malen, Mandalas – und nicht so viel für technische oder handwerkliche Angebote? Hier eine Vielfalt zu erreichen, die Mädchen und Jungen viele Möglichkeiten anbietet, kann ein Ergebnis eines solchen Prozesses sein.
Seit 2005 ist Gender Budgeting auch ein Thema für unser Institut. Auch hier arbeiten wir in einem Team aus Mann und Frau. Hier geht es weniger um Trainings als vielmehr um eine umfassende Prozessbegleitung.
Wir empfehlen, immer erst einen Gender Mainstreaming Prozess vorzuschalten, und dann mit Gender Budgeting einzusteigen, da Gender Mainstreaming an die Köpfe kommt, und Gender Budgeting an die Zahlen, hier geht es um eine Technik, die zu erlernen ist und sich für jede Verwaltung anders darstellt.